Genuainfos 28.11.2001
  Öffentlicher rundbrief der genuainfogruppe [berlin]
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  - 5 Polizeifunktionaere koennten Anklagen erhalten.
  - Göteburg: dringender Soli-Aufruf!
  - Aussageverweigerung stillschweigen?
  - Vorbereitungstreffen Aktionstage zu Brüssel
  - EU-weite SchülerInnen- und StudententInnenproteste
  - Newsletter zum Nato-Gipfel in München

  5 Polizeifunktionaere koennten Anklagen erhalten
  Ende November werden die Staatsanwaelte Franscesco Pinto und
  Enrico Zucca (beide aus Genua) in Deutschland 40 Jugendliche
  befragen, die in der Kaserne von Bolzaneto maltretiert wurden.
  Derweil werden in der Staatsanwaltschaft und im Jugendgericht
  weiterhin ZeugInnen und in Untersuchung Stehende befragt. 20 von
  den Jugendlichen sind ihrerseits angeklagt wegen Beteiligung an
  Stadtguerilla, aber alle haben die Ordnungskraefte belastet.
  Anhand von Photos, die dem Innen- und Justizministerium
  vorliegen, sind 6 Gefaengniswaerter von Personen identifiziert
  worden, die in Bolzaneto festgehalten wurden; diese haben
  allerdings noch keine
  Anklagen erhalten, was hingegen ihren Vorgesetzten bald passieren
  kann. In Deutschland werden 13 Staatsanwaltschaften an den
  Anhoerungen beteiligt sein. Anschliessend werden La Barbera, Gratterie
  und die anderen Funktionaere, die am Ueberfall auf die Scuola Diaz
  beteiligt waren, erneut befragt werden.
  Im Jugendgericht von Genua werden AnwohnerInnen des Stadtteils
  Foce (Scuola Diaz) bezueglich des Verpruegelns eines Jugendlichen aus
  Ostia befragt werden, dessen zerschlagenes Gesicht in nahezu allen
  Zeitungen zu sehen war. Hier finden ebenfalls die Anhoerungen von 20
  Jugendlichen (fast alle ItalienerInnen) statt, die wegen Widerstand und
  Werfen von Gegenstaenden angeklagt sind. Alle sind In Bolzaneto
  gelandet.
  [Zeitungsnotiz: La Repubblica, 20. Nov.2001, Ortsteil Genova,
  http://www.repubblica.genova.it/archivio/20011120/cronaca/03socci.html
  von: Buero gegen finstere Zeiten Bern, www.lorraine.ch/genua]

  Göteburg: dringender Soli-Aufruf!
  Freiheit und Unterstützung für die Gefangenen in Göteburg !
  Nach den Ereignissen in Genua ist die weitere Entwicklung in Göteburg
  ziemlich unbeachtet geblieben - viel zu wenig wurde darauf geachtet, was
  dort weiter passiert ist. Das war ein großer Fehler. Ohne großes
  Aufsehen sind dort skandalöseste Prozesse unter vielfachen Verstößen
  gegen sogenannte rechtsstaatliche Grundsätze abgelaufen. Die Folge ist,
  daß in Götheburg mittlerweile über 20 AktivistInnen aus diversen
  Ländern zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. So war z.B. für
  über 20 Verurteilungen ein und derselbe Zivil-Bulle einziger
  Belastungszeuge. Durchschnittlich wurden Haftstrafen von 1 bis 2
  Jahren, meist wegen angeblichen "gewalttätigen Aufruhrs",
  ausgesprochen - es gibt aber auch mehrere Verurteilungen von ca. 4
  Jahren! Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte haben sich hier wahllos
  Sündenböcke für die Geschehnisse in Göteburg gesucht und versuchen
  so unser aller Widerstand zu brechen. Und die Verfahren gehen weiter -
  in Berufungsverfahren wurden und werden die Haftstrafen teilweise
  sogar noch erhöht. Erst im Oktober wurden erneut 17 schwedische
  AktivistInnen wegen der EU-Gipfel-Proteste festgenommen und es
  wurden weitere Verhaftungen in anderen europäischen Staaten, auch in
  Deutschland, angekündigt! Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen.
  Gemeint sind wir alle! Unterstützt die Gefangenen in allen erdenklichen
  Formen. Leistet Widerstand und übt Solidarität! Spendenkonto: Rote
  Hilfe e.V., Kto-Nr. 718 9590 600; Berliner Bank; Stichwort: Göteburg

  Aussageverweigerung stillschweigen?
  Das Antirepressionsbündnis Berlin hat einen Text zu
  Aussageverweigerung geschrieben: "Der Text befasst sich mit einigen
  Überlegungen zu den Aussagen in Göteborg /Genua, und zu
  Aussageverweigerung im Allgemeinen, einem Thema, dessen Diskussion
  wir im Hinblick auf die sogenannten Sicherheitsgesetze in der BRD und
  die Gesetzesverschärfungen in der EU für dringlichst erforderlich halten".
  Wir finden, daß dieser Text die Thematik der Aussageverweigerung aus
  einer sehr einseitigen Perspektive betrachtet.
  Es wird einen weiteren Beitrag von anderen Gruppen geben, der noch im
  Dezember fertiggestellt sein soll. Wir werden dann beide Texte
  verschicken. Bis dahin könnt ihr den 2seitigen Beitrag der
  Antirepressionsgruppe abrufen unter
  http://www.de.indymedia.org/2001/11/11221.html

  Vorbereitungstreffen Aktionstage zu Brüssel
  Hallo Ihr Lieben, die Planungen für die Aktionstage in Aachen zur
  Vorbereitung des Grenzübertritts werden immer konkreter. Den aktuellen
  Stand erfahrt ihr auf unserer homepage, für die es jetzt eine kurz-URL-
  gibt: http://beam.to/behubelni . Da gibt es auch alle Orga-Infos, die ihr
  für die Teilnahme braucht. Neu auf der Seite ist auch ein Gästebuch, in
  das ihr eure Diskussionsbeiträge schreiben könnt. Das nächste
  bundesweite Vorbereitungstreffen zu den Aktionstagen findet am
  Samstag den 1. Dezember um 13.00 Uhr in Aachen, Rotes Büro,
  Charlottenstraße 6 statt. Danke für die Spenden, die bisher eingegangen
  sind!
  [Beitrag von Gruppe behubelni, c/o Rotes Büro Aachen,
  Charlottenstraße 6, 52070 Aachen, Tel. 0241 / 5152476 (Mittwochs ab 20
  Uhr), Fax. 0241 / 5152478, mailto: behubelni@nadir.org,
  http://beam.to/behubelni]

  EU-weite SchülerInnen- und StudententInnenproteste
  Vom 10. Bis 14. Dezember rufen wir zu EU-weiten SchülerInnen- und
  StudententInnenprotesten auf. Dabei werden in den ersten Tagen der
  Protestwoche lokal organisierte Aktionen in den Städten, Unis und
  Schulen stattfinden, am 14. Dezember gibt es dann eine große
  gemeinschaftliche Abschluss-Demo während des EU-Gipfels in Brüssel.
  [beitrag von eustudenten@gmx.net, Webseite: http://int-protest-
  action.tripod.com, Mailinglist: http://de.groups.yahoo.com/group/int-
  schueler-und-studentenaktionen]

  Newsletter zum Nato-Gipfel in München
  Es gibt einen regelmäßigen email-Newsletter zum Nato-Gipfel in
  München. Bestellen könnt ihr ihn unter nato@buko24.de. Die nächsten
  Tage werden Plakate des Anti-Nato Komitees fertig, die über die Adresse
  no_nato2002@intsol.de bestellt werden können. Bitte denkt daran, daß
  Plakate drucken und deren verschicken auch Geld kostet, eine
  Kontoverbindung für Spenden und Unkostenbeteiligung wird im
  nächsten Nato-Gipfel-Newsletter stehen.

  Infogruppe Berlin
  Die Berliner Infogruppe der Genuagefangenen ist unter
  genua.presse@uni.de zu erreichen. Wir haben einen Email-Verteiler
  angelegt, über den immer noch aktuelle Nachrichten zu Göteborg und
  Genua (und andere Aktivitäten wie z.B. die Mobilisierung nach Brüssel)
  verschickt werden. Wenn ihr aufgenommen (oder gelöscht) werden wollt,
  schickt einfach eine Mail.