gipfelinfo 10.6.2002
öffentlicher rundbrief der infogruppe [berlin]
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- VIER POLIZISTEN WEGEN GÖTEBORG ANGEKLAGT
- SOLIDARITÄT MIT DEN GÖTEBORG-GEFANGENEN IN MOSKAU
UND WARSCHAU
- OSNABRÜCK: G8 EINMOTTEN! - GLOBAL-ACTION-DAYS IN
OSNABRÜCK
- EU - WEITER BUS AUS NRW ZUR STUDENTINNENDEMO IN
SEVILLA

VIER POLIZISTEN WEGEN GÖTEBORG ANGEKLAGT
Fast genau ein Jahr nach dem EU-Gipfel in Göteborg
wurde am 6. Juni 2002 gegen vier schwedische
Polizisten wegen Fehlverhalten bei der Stürmung des
Schillerska Gymnasium des Anklage erhoben. Das ist
das erste Mal, dass in der Folge des Göteborger
Gipfeltreffens einer Anklage gegen Polizeibeamte
stattgegeben wurde. Die vier Beamten hatten den
Einsatz vor Ort geleitet, bei dem die Schule, die 79
DemonstrantInnen und TeilnehmerInnen des
Gegengipfels als Schlafstätte diente, durch ein
Sondereinsatzkommando der schwedischen Polizei
gestürmt wurde.
In der Nacht des 16. Juni 2001, einen Tag nachdem
bereits das Hvitdfeldska Gymnasium belagert wurde,
stürmte ein Sondereinsatzkommando, die "Nationella
Insatsstyrka", unterstütz von regulärer Polizei und
einer Hundestaffel, mit vorgehaltenen
Maschinengewehren die Schule. Die sich in der Schule
befindenden Menschen aus Schweden und dem Ausland
wurden auf den Schulhof geführt und mussten sich auf
den regennassen Beton legen während sie dem zum Teil
rassistischen und menschenverachteten Spott der
Polizeibeamten ausgesetzt waren. Dort mussten sie
bis zu eineinhalb Stunden auf dem Bauch mit den
Händen hinter dem Kopf liegen bleiben, wobei ihnen
vorher verweigert wurde, persönliche Gegenstände
oder weitere Bekleidungsstücke als die, die sie am
Körper hatten, mitzunehmen. Nach der
Personalienfeststellung und einer Leibesvisitation
durften die 45 schwedischen StaatsbürgerInnen das
Gelände verlassen, während alle Ausländer mit Busen
zu einer auswärtigen Dienststelle gebracht wurden,
wo sie gesondert überprüft wurden. Allen
AktivistInnen wurde dir Rückkehr in die Schule für
den Rest der Nacht verweigert, während die Polizei
die Schule durchsuchten.
Als Begründung für den Einsatz gegen die Schule gab
die Polizei an, dass sie dort einen Terroristen aus
Deutschland vermutete. Laut Polizeiangaben hatte die
Polizei im Laufe des Tages einen Hinweis erhalten,
demnach sich in der Schule ein deutschsprechender
Mann mit einer Tasche mit fünf Schusswaffen
aufhalten solle. Diese Person erhielt prompt in den
Medien und Polizeiberichten die Bezeichnung "der
deutsche Terrorist mit den gelben Haaren" auf Grund
seiner angeblich auffälligen Haarfarbe. Die
Identität des Mannes wurde nie geklärt, geschweige
dass er je aufgegriffen wurde oder die besagten
Handfeuerwaffen oder sonstige Waffen in der
Schillerska gefunden wurden.
Angeklagt sind vier Beamte, drei Polizeiinspektoren
und ein Kommissar, die den Einsatz gegen das
Schillerska Gymnasium befehligt haben. Ihnen wird
"Fehlverhalten im Dienst" in zwei Fällen
vorgeworfen. Zu einem bezieht sich die Anklage auf
das Festhalten von den 45 SchwedInnen, was in der
Anklageschrift als "Freiheitsberaubung ohne
rechtliche Grundlage" bezeichnet wird. Desweiteren
wird das Vorgehen der Polizei als Nötigung
ausgelegt, da es laut Anklage keinen Anlass gab,
dass die Menschen sich auf den Boden legen mussten
und diese Vorgehensweise unverhältnismäßig war. Die
Staatsanwältin Agneta Blidberg, die die 1500 Seiten
lange Anklage verfasst hat, konnte keine Beweise für
Misshandlungen finden. Dies steht im Widerspruch zu
Aussagen von Betroffenen, die Übergriffe durch
Polizeibeamte gesehen haben oder selbst erleben
mussten.
Auslöser für die Anklage war die Anzeige von 34
Betroffenen wegen der übertriebenen Brutalität mit
der die Räumung durchgeführt wurde, und die
anschließenden Erniedrigungen und Beschimpfungen der
Betroffenen. Der Prozess wird wahrscheinlich erst im
Herbst stattfinden. Als Zeugen sollen neben 13
Betroffenen auch ca. 20 PolizistInnen und der
oberste Staatsanwalt Mats Sällström geladen werden,
der die Durchsuchung angeordnet hat.
Anders Svensson, Vertreter der Dachorganisation
Göteborgsaktion2001 und selbst anwesend in der
Schillerska, würde gerne die höchste Befehlsebene
der Polizei angeklagt sehen: "Der Kommandochef Håkan
Jaldung hatte die höchste Verantwortung für das, was
in der Schillerska passiert ist. Ich denke, dass er
für die Übergriffe, die gegen uns begangen wurden,
zur Verantwortung gezogen werden sollte. So können
jetzt die höchsten Polizeichefs ungestraft
davonschleichen."
[globalistak@gmx.net]

SOLIDARITÄT MIT DEN GÖTEBORG-GEFANGENEN
Anlässlich des 1. Jahrestages der Anti-EU-Proteste
in Göteborg am 15. Juni, nach denen ca. 50 Personen
zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, kam es Anfang
Juni 2002 zu ersten internationalen Protesten.
In Warschau fanden erste Solidaritätsaktion in der
Schwedischen Botschaft statt. Ein Anarchist, der zum
Anschauen eines WM-Spieles eingeladen war, setzte
sich von den Fußballfans ab und fand die Botschaft
relativ unbewacht vor. So kam es dazu, dass die
gesamte Botschaft mit Stickern zugepflastert war,
die Solidaritäts-Bekundungen und Informationen über
die Gefangenen in Schweden incl. eines Reports von
amnesty international enthielten. Am 5. Juni fand
vor der Schwedischen Botschaft eine Kundgebung gegen
die Repression nach Göteborg statt. Als Attraktion
angekündigt war ein "Schwedischer Tisch" (sowas wie
ein Buffet, Anm.) mit Handschellen, Schlagstöcken
und Pistolen: "Esse soviel du kannst!" Weiters
sollte ein alternativer Nobel (pacification) Preis
für die Brutalsten Cops vergeben. Ca. 30 Personen
beteiligten sich an der Aktion. Es kam zu keinen
Zwischenfällen, aber auch keiner Reaktion seitens
der Botschaft.
In Moskau trafen sich am 5. Juni ca. 20 Leute vor
der Schwedischen Botschaft. Sie machten mit
kreativen Outfit auf die Repression in Schweden
aufmerksam. Einige verkleideten sich als Gefangene
und hatten auf ihrer Brust kyrillische Buchstaben
stehen, die den zusammen den Satz "gegen Repression"
ergaben. An der Aktion beteiligten sich
KünstlerInnen und Leute verschiedener Gruppen, wie
den Rainbow Keepers, Autonomous Action. Die Polizei
hielt sich bei der relativen kurzen Aktion (sie
dauerte angeblich nur 10 Minuten) anfangs zurück,
lediglich ein paar unfreundlich wirkende Hunde
sollten einschüchtern. Es waren nur unabhängige
JournalistInnen und keine VertreterInnen
bürgerlicher Medien anwesend. Am Ende wurden dann
jedoch drei Männer festgenommen, die für die
Organisatoren der Aktion gehalten wurden. So wurden
einige Leute innerhalb einer Woche schon zum zweiten
Mal festgenommen. Am 28. Mai fand eine Demonstration
zur Kritik der Nato-Politik von Russland und den USA
statt, bei der fast alle TeilnehmerInnen unter
Gewaltanwendung festgenommen wurden und einige
Stunden im Gefängnis verbrachten. (englischer
Bericht)
Weitere Proteste rund um den 5. und 15. Juni sind in
Holland, Frankreich und Deutschland angekündigt. In
Amsterdam wollen Leute am 15. eine Polizeistation
besuchen, um dort Auskunft über sie im Schengen
Informations- System (SIS) gespeicherte Daten zu
verlangen. Damit soll vor allem auch dagegen
protestiert werden, dass zahlreiche Staaten planen,
Leute künftig von Protesten abzuhalten. Der
Bundesvorstandes der Roten Hilfe e.V. (BRD)
veröffentlichte eine Stellungnahme "Gegen das
'schwedische Modell' der staatlichen Repressionen
gegen Gipfel-DemonstrantInnen".
In Schweden sind vor allem rund um den 15. Juni
Aktionen geplant. Das größte Ereignis wird eine
Streetparty in Göteborg sein. Informationen dazu
(bis jetzt leider nur auf Schwedisch) auf
sweden.indymedia.org, motkraft.net und
demokratinatet.
In Österreich werden vor allem Informationen über
die Situation der Göteborg-Gefangenen verteilt
werden (siehe pdf-Flyer). Außerdem wurde eine Fax-
und E-mail-Aktion an Schwedische Behörden gestartet.
Bei einem Solifest für die Anti-WEF-Proteste in
Salzburg am 14. Juni im EKH wird ein Video über die
Proteste in Göteborg gezeigt werden. Zu einer
weiteren Präsentation des Videos wird es auch in
Graz kommen (genauere Informationen zur Zeit nicht
vorhanden).
Am 15. Juni selbst finden in Wien eine Demonstration
gegen die ISFAT Konferenz statt (Treffpunkt 12:00
Uhr Schwedenplatz), bei der Kriegsminister und
hochrangige PolitikerInnen, sowie der
Generalsekretär der NATO, Lord Robertson, teilnehmen
werden. Weiters soll die Ringstraße "Schauplatz
einer lautstarken Demonstration für eine Zukunft
jenseits von Zwang, Bevormundung und Verdummung"
werden - im Rahmen von Free Re Public 02 am Ring
(Treffpunkt 14:00 Uhr Urania/Schwedenplatz). Bei
beiden Veranstaltungen soll auf die Repression in
Göteborg verwiesen werden.
Hintergrundinfos zu den Protesten, Adressen von
schwedischen Konsulaten und Botschaften in
Österreich usw. gibt's hier. Homepage:
http://at.indymedia.org/
[indymedia.de von no justice, no peace - 08.06.2002
15:12]

OSNABRÜCK: G8 EINMOTTEN! - GLOBAL-ACTION-DAYS IN
OSNABRÜCK
Diskussionsabend: Freitag, 28.Juni, 19.00 Uhr,
Lagerhalle
Überregionale Demonstration: Samstag, 29.Juni, 13.00
Uhr, Ledenhof
Vom 26.-28.Juni findet in Alberta/Kanada das
alljährliche G8-Treffen statt.
Dagegen rufen auch wir zum weltweiten Protest auf.
Die 475 reichsten Menschen dieser Welt besitzen
genauso viel Kapital wie die 2300 Millionen Ärmsten.
Wie viel muss mensch arbeiten, um ca. 4.8 Millionen
mal so viel zu haben wie ein anderer? Ein Leben wird
dafür nicht reichen, da wird wohl ungleich verteilt
werden müssen. Diese Ungleichheit ist weltweit
allgegenwärtig. Sie wirkt an jedem Ort und zu jeder
Zeit, auf alle Menschen und alle Lebensverhältnisse.
Im Alltäglichen erhalten eine unendliche Vielzahl
von Einrichtungen (Ämter, Institutionen, etc. ) die
soziale Ungleichheit aufrecht. Auf individuell kaum
erfahrbare Weise wirken im Großen übernationale
Institutionen und Zusammenhänge wie der IWF,
Weltbank und die Welthandelsorganisation (WTO).
Davon untrennbar und von gleicher Wichtigkeit sind
die Entscheidungen des G8-Zusammenhangs.
Der G8 setzt sich zusammen aus den wirtschaftlich,
politisch und militärisch stärksten Staaten der
Welt, die mit ihren Vorgehen über Gegenwart und
Zukunft der ganzen Menschheit entscheiden. Schon vom
Namen her sind G8, IWF und Abkommen wie GATT, GATS
und TRIPS nicht allgemein bekannt, und wer sich
nicht intensiv damit beschäftigt, erfährt überhaupt
nichts darüber, was für eine Macht hier versammelt
ist.
Auch die EU ist ein Beispiel für eine, zwar
bekannte, aber ebenso undurchsichtige übernationale
Institution, deren Zuständigkeit und
Entscheidungsfindung schwer zu durchschauen ist,
aber eine enorme Reichweite hat. Bekannter, wenn
auch nicht unbedingt verständlicher, ist das Treiben
internationaler Konzerne. Über sie wird öfter
berichtet, wenn auch mit oberflächlicher Kritik.
Dennoch genug, als dass sie als Akteure der
Globalisierung begriffen werden. Und in der Tat
lässt sich an ihnen Vieles aufzeigen. SHELL
beispielsweise zerstört mit seiner
Unternehmenspolitik die Lebensgrundlagen in
Ölfördergebieten. NIKE, C&A, ADIDAS, etc. vollziehen
Ausbeutung in allen Betriebsbereichen und lassen
unter unmenschlichen Lebensbedingungen produzieren.
Die Liste von Negativbeispielen ist schier
unendlich.
Neben der ökonomischen Diktatur ist es der
militärische Sektor, mittels dessen negative
Internationalisierung durchgesetzt wird. So ist
unter dem Deckmantel der Menschenrechte Nato-Militär
weltweit im Einsatz, um die kapitalistische
Ausbeutung gegen die Menschen durchzusetzen. Was im
Großen passiert, wiederholt sich im Kleinen. Jeder
Mensch ist tagtäglich einer Vielzahl von Zwängen
ausgesetzt. Niemand von uns kann sich mittels
eigener Kraft diesen Zwängen entziehen; und obwohl
alle diesen ausgesetzt sind, steht ihnen jedEr
alleine gegenüber. Die meisten Menschen sehen sich
diesen Umständen so vollends ausgeliefert, dass sie
diese als natürlich und unabänderlich akzeptieren.
Die Brutalität dieser Verhältnisse raubt den
Menschen ihre Zeit, ihre Fantasie und ihre Träume
und reduziert ihre Kreativität auf maschinenhafte
Tätigkeiten fernab jeglichen menschlichen Sinns. Sie
stülpt ihnen bürgerliche Zwangsidentitäten über, die
mensch nur herausfordern, aber nicht abstreifen
kann. Mensch wird gefangengehalten in einer Berufs-,
Hobby-, Geschlechter-, Rassen-, Religions- und
Beziehungsidentität. Tätigkeit, Verhalten, Denken,
Fühlen, Früher, Heute, Später: überall herrscht der
Zwang zur Normalität von Angst, Konkurrenz und
Tausch.
Global müssen die Menschen in der herrschen- den
Gesellschaftsform in einer ständigen Mangelsituation
leben. Zunehmend geht es für alle nur noch um
materielle Erhaltung. Zugleich existiert bei einigen
ein Reichtum wie noch nie. Die Menschheit verfügt
heute über märchenhafte Produktivität, und ist doch
nicht fähig, wenigstens alle satt zu machen. Auch
da, wo der materielle Mangel nicht konkret droht,
ist der psychische noch lange nicht gegangen. Ein
Leben jenseits von Arbeit, Tausch, Konkurrenz und
Lüge vermag diese Gesellschaft weder zu denken noch
zu träumen, aber ohne dieses Denken und Träumen wird
es keine Perspektive geben (weder im Großen noch im
Kleinen). Um nicht von der schlechten Gegenwart
gefressen zu werden, müssen wir beginnen utopisch zu
träumen, radikal zu denken, entschlossen zu handeln
und Widerstand zu globalisieren. Alltag angreifen!!
G8 einmotten und Widerstand globalisieren!!
Konkurrenzgesellschaft bekämpfen!!!
Die Diskussion am Freitag, 28.Juni um 19.00 Uhr
findet in Raum 102 der Lagerhalle statt
(Rolandsmauer 26). Angedacht ist eine offene
Diskussion über Zustand und Ursachen des schlechten
Alltags, sowie alternative Möglichkeiten eines
widerständigen Lebens (Verweigerung der Lohnarbeit,
soziale Freiräume/Hausbesetzungen, etc.). Im
Anschluss besteht Raum, praktische Demovorbereitung
zu gestalten.
Die Demo am Samstag, 29.Juni wird um 13.00 am
Ledenhof/Schloss starten. Ab 10.00 Uhr bestehen im
Café "Mano Negra" (nahe des Ledenhofs) noch
Vorbereitungsmöglichkeiten. Wenn ihr habt, bringt
Fahrräder, Rollerblades und Skateboards mit, ohne
geht es aber genauso gut. Über UnterstützerInnen/
UnterzeichnerInnen freuen wir uns immer. Für
Schlafplätze können wir sorgen, wäre prima wenn ihr
euch zuvor melden könntet. Vokü + Film im Anschluss
an die Demo.
Global Action Gruppe, Alte Münze 12, 49074 Osnabrück
[globaleaktion@gmx.de]

EU - WEITER BUS AUS NRW ZUR STUDENTINNENDEMO IN
SEVILLA
Liebe Leute,
Vom 20-22. Juni findet in Sevilla der offizielle EU-
Gipfel statt. Das Sevilla Sozialforum veranstaltet
einen Gegengipfel sowie zwei Demonstrationen (am
21.Juni Europaweite Studierendendemo, am 22.6. große
Globalisierungskritische Demo), zu denen europaweit
aufgrufen wird. Aus Deutschland fahren zwei Busse:
-einer aus Berlin über Leipzig, Nürnberg Stuttgart
(Kontakt: attac-Bundesbüro)
-einer aus Bochum (19.00h) über Wuppertal (20.00h)
und Köln (21.30h) Die fahrt von Bochum beginnt am
18.6. und kostet 110,- EUR, Unterkunft vor Ort ist
kostenlos.
Zu letzterem findet Ihr unten das Konzept und die
Kontakte. Bitte meldet Euch rasch per Mail oder
Handy bei uns, oder wendet Euch an die angebenen
Verkaufsstellen, wenn Ihr Tickets haben wollt! VOLL
IST VOLL!!!
Auf nach Sevilla! Education is not for sale! Eine
andere Welt ist möglich.
Education is not for sale ! - Bus nach Sevilla -
Stand: 7.6.02
1. Sevilla-Sozialforum und die
Studierendenaktivitäten im Rahmen des europ.
Gegengipfels zum offiziellen EU-Gipfel vom 20.-22.6.
2002 in Sevilla In Anlehnung an das Weltsozialforum
in Porto Allegre im Frühjahr 2002 entwickeln sich
derzeit zahlreiche regionale Sozialforen, die die
Globalisierung und deren Auswirkungen in ihrer
jeweiligen Region sowie mögliche Alternativen
diskutieren und entwickeln wollen. So findet als
Antwort auf dem EU-Gipfel zum Abschluss der
spanischen Präsidentschaft vom 20.-22. Juni in
Sevilla ein Gegengipfel von Gewerkschaften,
Kirchlichen Gruppen, Friedens- und Umweltaktivisten
sowie Studentischer Gruppen statt
(www.forosocialsevilla.org).
Um den Widerstand gegen die mit der Globalisierung
und dem GATS-Abkommen vorangetriebene
Entdemokratisierung und Privatisierung der Bildung
zu bündeln, Erfahrungen aus unterschiedlichen
Ländern und Alternativen zu diskutieren,
veranstalten das Streikkomitee der Uni Sevilla am
21. Juni nachmittags ein Bildungsforum, mit
Arbeitsgruppen für SchülerInnen, Studierende, Eltern
und Lehrer/Dozenten.
Ebenfalls am 21.6. (voraussichtlich morgens) findet
eine Demonstration der Studierenden & SchülerInnen
für eine soziales und demokratisches Bildungswesen
in Europa statt. Am 22.6. findet dann die allgemeine
Demonstration gegen ein Europa des Kapitals und für
soziale Gerechtigkeit & Frieden satt. Als "Education
is not for sale!"-Bündnis Europa rufen wir zur
Teilnahme an den genannten Aktivitäten auf, die wir
u.a. auch als Vorbereitung zum europäischen
Sozialforum im Herbst in Italien sehen.
2. Bus aus Deutschland - Zeitplan
Hierzu haben einen Reisebus mit 50 Plätzen
organisiert. Die Abfahrt erfolgt von Bochum (Hbf) um
19.00, weitere Stationen sind dann Wuppertal um
20.00h und Köln, wo wir am 18.6. um ca. 21.30
starten werden. Die Ankunft in Sevilla dann am 20.6.
mittags. Es folgt die Unterbringung im Camp
(kostenlos!) sowie die Teilnahme am Bildungsforum
und den genannten Aktivitäten. Die Rückfahrt folgt
dann am 22.6. abends, um in der Nacht von Sonntag
auf Montag (23-24.6.) wieder in NRW anzukommen. Wir
stehen in Kontakt mit französischen und englischen
AktivistInnen, um mit ihnen ein Treffpunkt zum
Grenzübertritt zu vereinbaren. Es hat bisher schon
öfter Probleme bei der Einreise im Zuge
globalisierungskritischer Aktivitäten gegeben. Diese
wollen wir durch möglichst koordiniertes Vorgehen
vermeiden, Unterstützung beim Grenzübertritt durch
spanische/baskische KomilitonInnen wird ebenfalls
gewährleistet werden.
3. Mobilisierung & Ticketverkauf
Die Mobilisierung findet vor allem über das Internet
statt. Anmeldungen zum Bus können unter
sevilla@education-is-not-for-sale.org eingereicht
werden. Das Ticket (Hin- und Rückfahrt) kostet 110,-
EUR. Der Ticketverkauf erfolgt via Internet (o.g.
email) oder über Kontaktpersonen unter Angabe von
Name, Adresse, Universität, gewünschtem Abfahrtsort
und Alter jedes Teilnehmers.
Unter Angabe der kompletten Postanschrift kann auch
direkt der Betrag auf das EINFS-Konto überwiesen
werden, das/die Ticket/s werden dann zugeschickt.
Hier die Bankverbindung:
Sarah Stockmann
Kontonr.: 447 282 51
BLZ: 305 500 00
Sparkasse Neuss
Verwendungszweck: "Sevilla" & Name, Adresse

Oder über folgende Verkaufsstellen/Kontakte:
? Asta Bochum (Mona Beumers): Tel.: 0234-3226712;
friedeninternat@asta-bochum.de
? Asta Köln (Tobias Schanz): Tel.: 0177-4141887;
tobias.schanz@gmx.net
? Asta Wuppertal (Marc Kösling): Tel.: 0202-2425822;
marcimwww@web.de
Das Recht auf Beförderung entsteht erst mit Eingang
des vollen Betrages auf dem EINFS- Konto, die
endgültigen Konditionen werden auf der EINFS-
NachrichtenHomepage bekannt gegeben. Wir müssen uns
das Recht auf Rückerstattung im Falle des Nicht-
Zustandekommens der Busreise vorbehalten. Die
TeilnehmerInnen werden darauf hingewiesen, dass sie
für ihre Verpflegung vor Ort und ggf. weitere
Aufwendungen selbst vorsorgen müssen.
4. Rechtliches
Mitfahren dürfen nur Leute, die das 18. Lebensjahr
vollendet haben. Es wird darauf hingewiesen werden,
dass Drogen und Waffen nicht mitgenommen werden
dürfen. Wer Aufgrund des Besitzes der genannten
Gegenstände von staatlicher Gewalt gezwungen wird,
den Bus zu verlassen, verliert den Anspruch auf
weitere Beförderung. Die Daten der TeilnehmerInnen
werden selbstverständlich vertraulich behandelt und
nach Beendigung der Fahrt gelöscht.
5. Finanzierung
Da bis zur Abreise noch nicht alle Zuschüsse
feststehen werden bzw. eingegangen sind, und somit
auch deren Höhe unklar ist, wird von den
Mitreisenden erst im Bus selbst über die Verwendung
der dann eingegangene Mittel entschieden. Möglich
wäre eine teilweise Rückerstattung, eine Spende für
weitere EINFS-Aktivitäten u.ä. Ansonsten werden die
Kosten für die Fahrt von ca. 5500,- EUR durch den
Ticketverkauf gedeckt.
6. Kontakt
Ole Erdmann (scudag-Netzwerk)
Tel.: 0160-98307609 Viva.Zapata@web.de
www.education-is-not-for-sale.org
Ticketreservierung: Mail mit Name, Adresse,
Geburtsdatum und gewünschtem Abfahrtsort an
sevilla@education-is-not-for-sale.org
[http://www.education-is-not-for-sale.org/]

INFOGRUPPE BERLIN
Die Berliner Gipfelsoli-Infogruppe ist
hervorgegangen aus der Infogruppe der
Genuagefangenen. Wir sind unter gipfelsoli@gmx.de zu
erreichen. Wir haben einen Email-Verteiler
angelegt, über den aktuelle Nachrichten zu Göteborg
und Genua (und andere Aktivitäten wie z.B. die
Mobilisierung nach Brüssel, München oder Barcelona)
verschickt werden.
Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns
verfasst sind, sind mit eckigen Klammern versehen.
Wenn ihr in den Verteiler aufgenommen (oder
gelöscht) werden wollt, schickt einfach eine Mail.